Nachforschung

1778 war Ernst Friedrich Dorwaldt einer der Paten bei Carl Holz in Fürstenwerder. Er arbeitete als Geselle auf der Ungerschen Mühle und unmittelbar vor der Geburt der Tochter Christine Charlotte Sophie Thiede (geb. Dorwald), heirateten am 09.April 1779 Ernst Dorwaldt und die einzige Tochter, Magdalena Unger.

Er gab an, aus Conow im Mecklenburgischen zu stammen. Die Eheleute zogen in die Schneidemühle , die zum Vorwerk Christianenhof gehörte und nach Schapow eingekircht war. Dort wurde am 1.Jun. 1781 die zweite Tochter Wilhelmine Charlotte Caroline Unger geboren.

Der Mühlenmeister Ernst Friedrich Dorwaldt starb am 25. Sept. 1783 an Abzehrung und wurde auf dem zuständigen Friedhof in Schapow begraben.

Die junge Witwe Magdalene Sophie Unger kehrte mit ihren Kindem nach Fürstenwerder zurück, aber in ihrem Elternhaus war für sie kein Platz. Sie mietete sich bei dem Webermeister Trebbow ein, wo die jüngere Tochter Wilhelmine Charlotte Caroline Unger am 18.Nov. 1784 an Pocken starb.

Einer ihrer Brüder, der Erbmühlenmeister Carl Ludwig Unger, hatte am 12. Feb. 1782 die junge Witwe Regine Zepernick aus Papenbeck (welche zuvor mit Christian Zepernick verheiratet war) geheiratet. Mit ihr lebte er nachweislich bis 1785 noch in Fürstenwerder. Danach zogen beide nach Papenbeck.

Die Windmühle in Fürstenwerder kaufte der Müllermeister Joachim Friedrich Walter aus Friedland und heiratete am 27. Apr. 1787 die junge Witwe Magdalene Sophie Dorwald (geb. Unger). Familie Walter wohnte dicht bei der Windmühle in einem eigenen Haus. Der Müller beschäftigte neben Familienangehörigen auch fremde Arbeitsleute.

Zu Ihnen gehörte für kurze Zeit der Mühlenbescheider Heinrich Christan Thiede als ein wichtiger Mitarbeiter.

Am 4.Mai 1799 wurde der uneheliche Sohn der Christine Charlotte Sophie Thiede (geb. Dorwald) geboren, den Heinrich Christian Thiede bei der Eheschließung am 09.Nov. 1799 als sein Kind anerkannte.

Heinrich Christian Thiede gab an, bei der Eheschließung jüngster Sohn des gewesenen Glasmachers zu Conow, Johann Joachim Thiede zu sein. Außer diesem Entrag gibt es über ihn keine schriftlichen Belege.

Die eidesstattliche Versicherung, die Christine Charlotte Sophie Thiede (geb. Dorwald) 1779 abgeben musste, fehlt und der Pfarrer nahm die Aussagen des Heinrich Christian Thiede als Tatsachen hin.

Mühlenmeister Carl Ludwig Unger und seine Frau Regine Unger (geb. Zepernick) sowie ihre beiden Kinder  zogen nach 1785 nach Papenbeck bei Pasewalk.

Im Jahre 1790 war Regine Unger (geb. Zepernick) Pate im Hause Walter in Fürstenwerder.

Denkbar wäre, dass Thiede von Carl Unger aus Papenbeck nach Fürstenwerder vermittelt wurde und nach der Heirat mit Charlotte Derwaldt dorthin zurückkehrte.

Bei Derwaldt gibt es im Kirchenbuch Feldberg in den Heiratseintragungen Hinweise auf seine Zugehörigkeit zu ehemaligen Arbeitsleuten der Glashütten Conow und Siegenberg.

Die gefundenen Eintragungen ergeben aber kein geschlossenes Familienbild, Man erfährt
jedoch, dass sie aus weit von Conow und Siegenberg entfernten Glashütten kamen.

Nach der Aufgabe einer Glashütte wurden die Arbeiter entweder von den Hüttenmeistern an den neuen Standort mitgenommen oder sie suchten selbst eine Arbeit. Derwaldt aber wurde Müller. Das unstete und entbehrungsreiche Leben der Kinderzeit und die schwere Arbeit auf verschiedenen Mühlen hatten seine Gesundheit jedoch so geschwächt, dass er mit 40 Jahren an Auszehrung starb.

Zu Thiede gibt es leider keine Hinweise auf eine Glashütte weder bei Conow noch bei Siegenberg.

Quellen
1. – Kirchenbücher Fürstenwerder 1794 – 1848;
2. – Schönermark 1724 – 1778; 1779 – 1804;
3. – Archiv Bleich: ,,Glashütten um Fürstenwerder”, darin Auszüge aus dem Kirchenbuch Feldberg

 

Wer also noch Informationen zu diesem Thema beisteuern kann, möge sich bitte unter Kontakt melden.

vielen lieben Dank.